…Was nun erstmal nach Romantik klingen mag, hat mit dieser zumindest eine Sache gemeinsam: Man sucht sich einen Ort, an dem man etwas in Ruhe sein kann; In diesem Fall für den digitalen Funktionstest eines Setups für standmobilen KW Betrieb.
Hierzu fuhr ich am Wochenende in den Landkreis Blankenheim, ca. 20 Km südwestlich vom Standort des Radioteleskops Effelsberg im Ahrgebirge. Auch aufgrund der geringen Einwohnerdichte von 57 pro Km² ist das HF Band wunderbar ruhig und mangels guter Internetinfrastruktur ist das Thema „Datenübertragung per Funk“ hier durchaus aktuell (z.B. Winlink).
Was war zu testen?
In der letzten Woche hatte ich die Antennen auf meinem PKW erneuert und damit auch die Montageorte verändert. Sie sitzen jetzt direkt auf den Querträgern auf separaten Antennenhaltern, die sich in 30° Schritten drehen und arretieren lassen.
Ein Test war für mich wichtig, da ich die zu diesem Zeitpunkt noch provisorische Verkabelung ab Kofferraum (RG-316) abschließen wollte. Ich entschied mich für die Betriebsart WSPR, da so ein unmittelbarer Eindruck der Abstrahlgeometrie und Reichweite möglich ist. Grund hierfür ist der weltweite Zusammenschluss von Funkstationen zu einem Netzwerk zum Melden der Ausbreitung von schwachen Signalen. Der WSPR Funkbetrieb lässt sich zudem vollautomatisieren. So war es zwischendurch möglich am QTH Brennholz zu sammeln, Essen zuzubereiten und auf die Hunde Acht zu geben.
Der TRX bekommt im übrigen Dauerplus direkt von der Batterie (Abgesichert mit KfZ-Flachsicherung) und ist mit einem Killswitch im Cockpit anzuschalten. Für die DC Verkablung wurde eine nicht belegte Kabeldurchführung in der Feuerschutzwand zum Motorraum verwendet. Vor dem TRX sitzt ein überdimensionierter DC-Filter aus dem HiFi Bereich. Zwischen TRX und Kofferraum (Kabelkupplung, mgl. Platz für Endstufe/Tuner) wurde Aircell 5 verwendet. Die KW Antenne ist ein MFJ-1979 Strahler auf einem 22“ Buddypole Verlängerungsrohr und einer Tonnenfeder.
Am QTH angekommen ging alles recht zügig: (Teleskop) KW Antenne auf knapp 5 Meter ausziehen und aufrichten, Laptop und Soundkarte anschließen, WSJT-X v.1.8 gestartet und los geht’s. Mit der WSPR watch app war schnell klar: Das Signal ging sofort auf 20m nach U.S.A. und Kanada, wenig später nach Indien und auf 30m nach Australien. Auf 40m war immerhin Nordschweden bis Kanarische Inseln drin.
Zufrieden probierte ich noch ein bisschen FT8 und das SDR Programm HDSDR aus. Lediglich Winlink Express hat nicht auf Anhieb funktioniert… vmtl. ein Einstellungsfehler meinerseits.
Im Anschluss konnte die Verkabelung abgeschlossen werden: RG-58U wurde vom Kofferraum ausgehend aufs Dach verlegt. Die Karosseriedurchführung erfolgte an den abgedichteten Kabeldurchführungen für die Rücklichter hinter der Innenraumverkleidung. Gleichzeitig wurde durch einen DC Kurzschluss von Karosserie und Querträger/Antennenbasis noch die Masseverbindung der Antennen (UKW und KW) mit verbessert.
Als nächstes könnte man auf dem QTH in der Eifel mit Genehmigung der Grundstückseigentümer eine WSPR Barke einrichten. Dafür wird derzeit aufgrund der hohen Waldbrandgefahr im Sommer noch ein solides Blitzschutzkonzept benötigt.
/DK1DE
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